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Aus den freien Tagen wurde Intensivstation

Aus unserer freien Woche daheim, ist leider nichts geworden.

In der Nacht von Sonntag auf Montag, ist Ilai nachts, wie schon einmal vor 3 Monaten, aufgewacht und hat aus aller Kraft und Leib und Seele geschrien. Er war nicht zu beruhigen. Das Ganze ging 3x so mit 2-minütigen Pausen.

Die Ärzte sagten, wie damals es wäre gewiss nur ein Pavor Nocturnus (Nachtangst). Für mich und Keth sah es nicht danach aus, aber wir sollten es weiter beobachten vor allem ob es Tagsüber passiert. Immerhin hatten sie beim letzten Mal auch trotz vieler Untersuchungen keinen Auslöser finden können.

Montag ging es Ilai wunderbar. Er hat gespielt und war lebensfroh wie immer. Abends hat er 1,5 Teller Nudeln in sich reingestopft.

Abends war Ilais Magensonde auf einmal blockiert. Ich bin dann zum Nachtdienst, mit der Hoffnung, dass sie am nächsten Tag wieder frei ist.

Als dies morgens leider nicht der Fall war und Ilai seine orale Chemo bekommen musste, sprachen wir mit seinen Ärzten, welche wie erwartet sagten, wir müssten gleich ins Krankenhaus kommen.

Als wir Ilai weckten, ging es ihm merklich nicht gut. Er hat sich noch vor dem ersten Löffel Grießbrei übergeben, wollte keinen Schritt laufen und hat ständig geheult.

Wenn wir ihn auf die Beine stellten, stand er kraftlos und wackelig. Beim versuch sich zu bücken, brach er zusammen.

Wir sind direkt ins Krankenhaus gefahren. Kurz nachdem wir im Zimmer waren, wurden wir aber aufgrund seines hohen Blutdrucks auf die Intensivstation verlegt.

Ich fasse nun die nächsten Tage etwas zusammen. MRT und Myelografie wurden gemacht.

Das Ergebnis ist, das die letzte Chemo zwar erst Erfolge zeigte, aber sich nicht auf den ganzen Tumor auswirken konnte. Die aggressiveren Zellen zwischen Auge und Gehirn sind weitergewachsen.

Das Chemo Protokoll wird also nun wieder geändert und man hofft auf Erfolge. Allerdings dauert es immer ein paar Tage bis man weiß ob es funktioniert. Die Ärzte sagten trotzdem, dass seine Situation ihnen wirklich Sorgen macht. Das größte Problem wäre momentan der ansteigende Druck im Kopf.

Am Donnerstag hat Ilai mit seiner Chemo begonnen. Seitdem wir hier sind, ist der Tumor leider noch etwas gewachsen, wodurch Ilai nun wieder anfängt zu schielen, weil er von hinten auf sein Auge drückt.

Momentan schläft er unheimlich viel. Er wacht ca. alle 3 Stunden schreiend für maximal eine Stunde auf. Wenn wach ist, liegt er nur da und schaut Tv. Spielen maximal 5 Minuten. Keine Küsschen ☹

Er muss sich auch ständig übergeben, wobei dies natürlich von der Chemo kommen kann, die recht hoch dosiert ist. Wenn man ihn fragt was ihm weh tut, zeigt er auf den Kopf und seine Beine. Ständig kratz er sich sein Köpfchen und reibt seine Augen. Er hat sich schon alles zerkratzt.

Wir hoffen nun, dass die Chemo schnelle und vor allem gute Wirkung zeigt.

Ich halte euch weiter auf dem Laufenden.